Friedrich Kuhlau würde im nächsten Jahr 234 Jahre alt, Ludwig van Beethoven 250. Das grosse Vorbild ist also 16 Jahre älter als sein vielleicht grösster Bewunderer.
Kuhlau schrieb seine Musik teilweise so ähnlich der Beethovens dass dies regelrecht abschreckend wirken kann wenn oberflächlich betrachtet der Plagiatsverdacht aufkommt. Deutlich wird dies z.B. in seinem einzig überlieferten Klavierkonzert op.7 in dem er die Struktur des Beethovenschen Klavierkonzertes op.15 ganz offenbar als Vorlage benutzt, dennoch ein ganz eigenes Kuhlausches Werk daraus erschafft.
Die Pianistin Marianna Shirinyan stellt zusammen mit dem Copenhagen Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Rolf Gupta beide Konzerte auf einer CD gegenüber: https://m.youtube.com/watch?v=
Es gibt weitere Beispiele in denen das Vorbild Beethoven in Kuhlau‘s Werken durchscheint, so besonders in der Sonatine a-moll op.88/3 in dessen ersten Satz Allegro con affetto, der anscheinend das berühmteste aller Beethoven-Klavierstücke zum Vorbild nahm: die Bagatelle Nr.25 in a-moll „Für Elise“
Ganz originale Werke schafft er jedoch mit seinen bisher fast vollständig unbekannten grossen Klaviersonaten. Meine Einspielung der Werke opus 8a und 127 erschien im November letzten Jahres beim Label „Grand Piano“ der Naxos Music Group: https://m.youtube.com/watch?v=BgBwMzM3UEY&list=OLAK5uy_ne7wH7Wk24rRYyztNh19Hep4enyejtvko&index=1&client=mv-google